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Stellungnahme der Stadtverordnetenfraktion der GLB zur Beantragung eines Gewerbegebiets Stubenwald 2 im Regionalplanentwurf

Die Stadtverordneten der GLB lehnen die Beantragung des Gewerbegebiets Stubenwald 2 im Regionalplan ab.

Nach dem Urteil der GLB stelle die Stellungnahme der Stadt zum Regionalplanentwurf in vielen Bereichen eine positive Stadtentwicklungsplanung dar, die genügend Raum biete für eine maßvolle Siedlungs- und Gewerbeentwicklung. Von den 21 von der Stadt aufgezählten Punkten könne allen zugestimmt werden bis auf einen Punkt, nämlich die Beantragung des zusätzlichen Gewerbegebiets Stubenwald 2.

Nach dem klaren Votum der Mitgliederversammlung im November gegen die Ausweisung eines Gewerbegebiets Stubenwald 2 führte die GLB-Fraktion intensive Gespräche mit dem Koalitionspartner CDU und bildete eine Arbeitsgruppe, die sich sehr ausführlich und detailliert mit der ökologischen und ökonomischen Problematik auseinandersetzte und versuchte, eventuell doch noch gemeinsame Perspektiven zu eröffnen.

Trotz intensiver Bemühungen konnte jedoch keine gemeinsame Position gefunden werden. Die GLB-Fraktion ist der Überzeugung, dass Stubenwald 2 mit seiner Bruttofläche von 28 ha und der jetzt vorgelegten Nettobebauung von 19,8 ha als weiteres Gewerbegebiet ökonomisch nicht erforderlich und ökologisch schädlich ist.
Die GLB verweist darauf, dass in den letzten 12 Jahren der Netto-Zuwachs an Gewerbefläche in Bensheim ca. 13 ha betrug, so dass die vorhandenen, unbebauten Gewerbeflächen von ca. 34 ha ein Mehrfaches des für die nächsten Jahre zu erwartenden Bedarfs betragen.

Ziel der GLB ist es, den Flächenverbrauch einzuschränken. Auch landwirtschaftliche Betriebsflächen sind im Interesse der Landwirte und der regionalen Nahversorgung zu erhalten. Höherwertigen ökologischen Flächen ist allerdings der Vorrang zu geben. Das Prinzip Innen- vor Außen-Entwicklung sollte auch in diesem Fall Maßstab sein.

Das von Stadtrat Sachwitz ( CDU ) vorgestellte Landschaftsentwicklungskonzept mit der planerischen Entwicklung eines Grüngürtels sollte nach Auffassung der Grünen-Fraktion, unabhängig von einem weiteren Gewerbegebiet, mit den zur Verfügung stehenden Geldern aus dem Kiesabbau, sukzessiv realisiert werden. Die Interkommunale Zusammenarbeit für Naturbelange sieht die GLB dabei als selbstverständlich und positiv an. Wenn Bensheim den projektierten Grüngürtel umsetzen wolle, müsse es natürlich mit Lorsch und Einhausen zusammenarbeiten. Die GLB möchte nicht die Vorstellung teilen, dass der Grüngürtel nur“ grünes Beiwerk“ sei, um die Chancen zu erhöhen, das Gewerbegebietsverlangen des Magistrats in den zuständigen Gremien und Behörden durchzusetzen.

Die Bewahrung des Rieds als Natur und Erholungsraum und seine ökologische Aufwertung durch Biotopvernetzungen ist Anliegen der GLB. Deshalb setzt sich die GLB auch schon seit Jahren für den Erhalt der Erholungslandschaft zwischen Bensheim und Fehlheim ein.

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