Koalitionsfraktionen bedauern Schließung von Sparkassen-Filialen

Die von der Sparkasse Bensheim geplante Reduzierung des Filialnetzes soll auf ihre Notwendigkeit überprüft werden. Diese Aufforderung richten CDU, GLB und BfB an das kommunale Kreditinstitut angesichts der angekündigten neuen Vertriebsstrategie, wie die Koalitionsfraktionen in einer gemeinsamen Mitteilung schreiben.

Die Sparkassen stehen in der Trägerschaft von Kommunen. In Bensheim sind diese – auch die Stadt Bensheim – über einen Zweckverband beteiligt. Die flächendeckende Versorgung mit Finanzdienstleistungen gehört zu ihren Aufgaben.

Auch nach der neuen Vertriebsstrategie hätte die Sparkasse in Bensheim mehr Filialen als jede andere Bank. Das Netz an Geldautomaten bleibt bezogen auf das gesamte Stadtgebiet dicht.

Allerdings bewerten die Fraktionsvorsitzenden Markus Woißyk (CDU), Doris Sterzelmaier (GLB) und Franz Apfel (BfB) die angekündigte Schließung von Filialen als Einschnitt in die örtliche Infrastruktur. Sie regen daher an, am Standort in Fehlheim nicht nur Automaten, sondern eine persönliche Kundenbetreuung im angemessenen Umfang zu erhalten. Dies erscheint angesichts der Größe des Ortsteils und des möglichen Einzugsgebiets mit Schwanheim, Langwaden und auch Rodau überlegenswert.

Für Gronau bittet die Koalition, die vollständige Aufgabe des Standortes zu überdenken und zumindest einen Geldautomaten aufzustellen. Die Versorgung der Bevölkerung mit Bargeld sehen die drei Fraktionen als wichtige Aufgabe an. Diese lasse sich nur teilweise durch das Angebot kompensieren, den Kunden die benötigten Zahlungsmittel auf Bestellung nach Hause zu bringen.

Insgesamt reagieren die Fraktionen von CDU, GLB und BfB mit Verständnis auf die angestrebten Umstrukturierungen bei der Sparkasse. Vor allem die Nutzung des Online-Bankings verlagere die Dienstleistungen zunehmend in das Internet. Die Vorsitzenden Sterzelmaier, Apfel und Woißyk unterstützen die Zielsetzung, die Sparkasse zeitgemäß auszurichten und zukunftsfähig aufzustellen.

Von privaten Banken unterscheiden sich Sparkassen insbesondere durch ihre gesetzlich festgelegte Aufgabe: Als dem gemeinen Nutzen dienende Wirtschaftsunternehmen erbringen sie kreditwirtschaftliche Leistungen. Die Erzielung von Gewinn stellt nicht ihren Hauptzweck dar.

Die geplante Erweiterung des Hauptsitzes der Sparkasse in der Bahnhofstraße um einen Anbau wollen die Koalitionsfraktionen CDU, GLB und BfB unterstützen. Die Bündelung der Verwaltung an einer Stelle erscheint sinnvoll und stärkt die Innenstadt. Begrüßt wird die Zusage zur Sanierung des denkmalgeschützten Hauses – ehemaliges Casino – an der Ecke Rodensteinstraße/Am Rinnentor. Die dortige große Roßkastanie muss erhalten bleiben.